Katherine & Damon

Ich war gerade einmal zwei Tage hier und schon jetzt waren mir beide Salvatorebrüder verfallen. Das war einfach viel zu leicht gewesen. Am Anfang dachte ich, es würde Wochen dauern, doch als ich sie dann so schnell um den kleinen Finger gewickelt hatte, merkte ich, dass sie wirklich einfach zu manipulieren sind. Jetzt gerade lief ich durch den Garten und genoss die Sonne. Eigentlich hasste ich sie ja, aber jedes normale Mädchen würde sie lieben und deshalb tat ich auch so, als würde ich sie lieben. Früher oder später würde ich den beiden noch sagen müssen was ich war und mit Stefan war ich bereits im Bett gewesen, doch mit Damon noch nicht und das musste ich unbedingt noch nachholen.

Ich hatte Urlaub und war froh das ich für einige Wochen keine Uniformen und vor allem kein Blut mehr sehen musste. General Grooms war ein echter Leute schinder und ich hatte die Lust am Krieg spielen schon lange verloren. Ich wollte meinem Dad sagen das ich nicht wieder zurück wollte, das mein Platz hier sei. Aber ich hatte mich mit meinem Dad noch nie gut verstanden und nachdem wir uns gegenseitig angebrüllt hatten , lief ich hinaus in den Garten. Hier wollte ich mich etwas beruhigen und ließ mich auf einer Bank nieder.

Ich hörte, dass jemand raus kam und als ich mich umdrehte, sah ich niemand anderes als Damon Salvatore. Jedoch schien er mich nicht gesehen zu haben. Elegant und voller Anmut lief ich zu ihm hinüber. "Mr. Salvatore", sagte ich dann und lächelte leicht. "Bedrückt Sie etwas?" Natürlich bedrückte ihn etwas. Das sah man ihm sofort an und ich war ja auch nicht eine Person, welche das nicht sah. Aber bestimmt konnte ich nicht einfach mal sagen, dass ich wusste, dass ihn etwas bedrückte, dann würde er fragen wieso und darauf hatte ich jetzt gerade keine Lust. Vielleicht später. Ich setzte mich neben ihn und richtete mein Kleid. Mir war es wichtig immer gut auszusehen, ansonsten war etwas falsch und damit konnte ich einfach nicht leben. Das wäre mein Ende.

"Es ist nichts was für so süße Ohren , wie die ihren bestimmt wäre Ms.Katherine." gab ich zurück und verfluchte innerlich meinen Vater für seine Sturheit. Konnte er denn nicht verstehen , das ich genug Tote, Blut und gewald gesehen hatte. Die Zeit in der Armee hatte mich verändert, aber nicht zum guten. Ich hatte jede Nacht Alpträume und wachte schweißgebadet auf. Aber Mr. Guiseppe Salvatore wollte mit einem Sohn angeben , der als Kriegsheld nach Hause kam.

Ich nickte nur leicht. Ich hatte schon viel gehört, also hätte mich das nicht sonderlich erstaunt. Aber wenn er es mir nicht sagen wollte, dann sollte es eben so sein. Dazu zwingen würde ich ihn nicht und wenn es wichtig wäre, könnte ich auch in seinen Gedanken nach den Antworten herumstöbern. "Ich mag Sie echt gerne Mr. Salvatore und ich mache mir auch Sorgen um Sie. In ihren jungen Jahren sollte man noch nicht so betrübt aussehen wenn man an einem solche schönen Tag draussen ist." Jetzt gerade war ich froh, dass man vom Haus aus nicht sah, was sich hier abspielte, denn ich legte ihm zärtlich eine Hand an die Wange. Ich hielt die ganze Zeit Augenkontakt. So hätte ich ihn leicht manipulieren können, doch er musste von sich aus kommen. Da würde ich nicht nachhelfen, das hatte ich auch bei Stefan nicht getan.

"Ich möchte sie auf keinen Fall mit meinen trüben Gedanken belasten und den schönen Tag verderben. " ihre Hand an meiner Wange fühlte sich weich und warm an. Ich schluckte als sich unsere Blicke trafen und schon war ich gefangen in den unergründlichen Tiefen ihrer wunderschönen dunklen Augen. Wie hypnotisiert starrte ich sie an und vergaß alles was mich noch vor wenigen Sekunden belastet hatte.

Ich nickte bei seinen Worten und merkte dann, dass ihn mein Blick hypnotisierte. Die beiden Brüder waren sich sehr ähnlich. Beide konnte ich durch meinen Blick verführen. Langsam näherte ich mich mit meinem Gesicht, jedoch stoppte ich, bevor meine Lippen seine berührten. Mein Blick haftete nach wie vor an ihm und ich wartete. Ich wartete darauf das er mich küsste. Es gehörte sich zwar nicht, aber es gehörte sich ja auch nicht mit einem der beiden im Bett zu liegen. Jetzt hätte ich gleich beide an mich gebunden und das war etwas, worauf ich stolz sein könnte. Zumindest hoffte ich, dass es so sein würde. Doch durch ihre Manipulation würde das schon klappen.

Ich verlor mich in diesem Blick und erst als ihreLippen fast auf den meinen lagen, erwachte ich halbwegs aus meiner Starre. Konnte ich es wagen , durfte ich so dreist sein ihr einen Kuss zu stehlen? Ich hatte zwar mit unzähligen frauen geflirtet , doch weiter war ich noch nie gegangen . Ein Kuss hier , eine Umarmung dort, denn bei den Mädchen hieß es sogleich : Kirche, Hochzeit und einen Stall voller Kinder. Aber ich war wie verzaubert von ihrem Lächeln das nun mit einem gewissen Triumph auf ihren Lippen lag. Ganz langsam , so als wenn mich Jemand mit einer Schnur nach vorne ziehen würde, näherte ich mich nun meinerseits ihren Lippen und schon bedeckten meine die ihren, vereint zu einem erst zurückhaltenden , dann immer leidenschaflicher werdenden Kuss.

Ich lächelte ihn leicht an und spielte jetzt die böse Katherine. Diese Seite an mir gefiel mir sowieso viel besser als die Gute. Aber die brauchte ich um hier wohnen zu dürfen. Regeln zu befolgen waren sowieso nicht meine Stärken. Als schliesslich seine Lippen die meinen berührten schloss ich meine Augen und erwiderte den Kuss. Es schien neu für ihn zu sein und das merkte ich sofort. Genau gleich wie bei Stefan. Ich lehrte die beiden jetzt etwas, das sie für Jahrhunderte gebrauchen konnten, denn mir war jetzt schon klar, dass ich beide verwandeln würde. Zwar hatte ich von Pearl gehört, dass sie bereits eine Ahnung hatten, dass Vampire unterwegs waren, doch ich wusste auch, dass sie mich niemals verdächtigen würde. Schliesslich war ich ein armes Waisenkind.

Ich seufzte leise auf , als sie meinen Kuss erwiederte. Sie war so ganz anders als alle anderen Mädchen die ich kennen gelernt hatte. Niemals würden diese so leidenschaftlich reagieren. Sie schien so viel mehr Erfahrung zu haben und sie zeigte mir wo es lang ging. Ich legte ihr eine Hand in den Nacken und spürte ihr langes seidiges Haar auf meiner Haut. Sie machte mich völlig verrückt und ich vergaß das wir uns in der Öffentlichkeit befanden, wo jeden Augenblick Jemand vorbei kommen konnte. Was würde Stefan sagen , wenn er mich so forfand , oder noch schlimmer mein Dad.

Ich spürte seine Hand in meinem Nacken und hätte beinahe geknurrt, doch ich liess es sein und löste mich dann wieder von ihm. Zwar hätte der Kuss noch Ewigkeiten dauern können, aber wir waren in der Öffentlichkeit und hier gehörte so etwas einfach nicht hin. "Ich wusste gar nicht, das Sie ein so leidenschaftlicher Küsser sind Mr. Salvatore", sagte ich dann lächelnd und sah mich um. Von Stefan war nichts zu sehen und auch von sonst niemandem. Pearl hätte nichts gesagt und auch sonst niemand, der mit mir gekommen war. Doch ich wollte nicht, das Stefan etwas davon mitbekam, wie ich auch nicht wollte, das Damon wusste, dass ich etwas mit Stefan hatte. Jetzt würde das Spiel also beginnen und ich würde es bestimmt schaffen. Bis jetzt hatte ich alles geschafft. Ich hatte vor Klaus fliehen können, also könnte ich auch alles andere.

Als sie sich von mir löste , war ich die nächsten Augenblicke atemlos . Ich ließ meine Hand sinken und legte sie in meinen Schoß. "Ich muss sie um Verzeihung bitten Ms. Katherine , es war natürlich ganz allein meine Schuld und ich hätte sie niemals in der Öffentlichkeit in solch eine peinliche Lage bringen dürfen. Wenn sie durch mich und meine Unachtsamkeit komprimentiert worden wären , das hätte ich mir nie verzeihen können."

Innerlich verdrehte ich die Augen als er da erzählte, dass er unachtsam gewesen sei und so weiter. Ich hörte ihm gar nicht richtig zu. Doch danach legte ich meinen Zeigefiger auf seine Lippen. "Sh.... Machen Sie sich um mich keine Sorgen Mr. Salvatore. Ich werde überall wieder rauskommen, das verspreche ich Ihnen!" Anschliessend nahm ich meine Hand von seinem Mund und sah ihm einfach nur in die Augen. Wieso glaubte er nur, dass er mich, Katherine Pierce in Schwierigkeiten bringen konnte? Ich konnte die Gedanken der anderen manipulieren, also sollte es keine Schwierigkeit darstellen, dass niemand davon erfuhr. Meine andere Hand lag nach wie vor an seiner Wange.

Soe schien sich keinerlei Gedanken um ihren guten Ruf zu machen. Aber ich war dazu erzogen worden , auf das Wohl des weiblichen Geschlechts zu achten und die Ehre einer Frau zu niemals zu beschmutzen. Zu solcherlei Sachen waren die Mädchen zu gebrauchen die ihre Gunst freizügig feilboten , aber nicht so ein reizendes Geschöpf wie Katherine. Wenn mein Vater mich bei dieser Tat erwischt hätte, dann wäre der Stock noch das mindeste gewesen , welches ich von ihm zu spüren bekommen hätte. "Aber Ms Katherine es ist meine Aufgabe mich um ihr Wohlergehen zu sorgen , solange sie unter dem Dach meines Vaters wohnen." versicherte ich ihr.

Bald würde wohl mein Geduldfaden reissen, denn dieser war nicht sonderlich gut geübt. Ich hasste es, wenn andere meinten mich beschützen zu müssen. Denn ich konnte sehr gut auf mich selbst aufpassen. "Keine Angst Mr. Salvatore, mir wird nichts geschehen und Sie müssen sich keine sorgen um mich machen!" Leicht lächelte ich ihn an und stand dann auf ohne etwas weiteres zu sagen. Ich konnte gemein sein, das stimmte. Ich lief ein paar Schritte und sah dann zum Haus hinüber. "Wenn Sie meine Ehre nicht verletzen wollen Mr. Salvatore, wieso gehen wir dann nicht in Ihr Zimmer?" Ich drehte mich zu ihm um und sah ihn fragend an. Diese Frage gehörte sich nicht, aber ausser Pearl konnte sie niemand gehört haben. Das hoffte ich zumindest.

Hatte ich sie etwas richtig verstanden ? Sie wollte mit mir allein auf mein Zimmer gehen? "Also ich weiß nicht so recht. Liebend gern , aber wenn sie dabei jemand sieht , dann könnte man daraus falsche Schlüsse ziehen und das würde für sie schlimme Kosequenzen bedeuten. Mein Vater ist zwar gerade bei einer ratsversammlung und mein Bruder besucht seine kleine Freundin , aber die Dienstboten könnten etwas bemerken." ich stand ebenfalls auf , denn gehörte sich nicht für einen Gentleman zu sitzen , während eine Frau stand.

Wieso machte er sich nur solche Sorgen um mich? Ich konnte schliesslich selber auf mich aufpassen und brauchte keinen Aufpasser. "Es wird uns niemand sehen und ich erwarte Sie in fünf Minuten auf Ihrem Zimmer", sagte ich nur noch und ging vor. Es war mir klar, dass er bestimmt verwirrt sein würde, doch das störte mich nicht und ich betrat das Anwesen, danach lief ich die Treppe doch in den ersten Stock und ging in sein Zimmer. Mich hatte niemand gesehen, das wusste ich und es war auch gut so. Jetzt hiess es warten bis Damon kam. Meiner Meinung nach gefiel mir Damons Zimmer viel besser als das von Stefan, aber das würde ich keinem der beiden sagen. Schliesslich sollten sie denken, dass ich mich für ihn entschieden hätte. Jetzt hätte ich nur ein Problem, denn mit welchem der beiden liess ich mich in der Öffentlichkeit blicken? Damon oder Stefan? Damon war der, welcher mehr Erfahrung hatte und auch mehr Ansehen, aber Stefan war der, welcher sich so süss und rührend um mich kümmerte. Diese Entscheidung musste ich zum Glück nicht gerade jetzt fällen, dafür hätte ich noch etwas Zeit.

Ich konnte nur erstaunt den Kopf schütteln und ließ mich wieder auf die Bank sinken. Als die Zeit verstrichen war , machte ich mich auf den Weg zu meinen Zimmer, denn man ließ eine Dama bekanntlich nicht warten. Ich begegnete Niemanden, das Haus schien wie ausgestorben und das war für meinen Geschmack auch gut so. Ich öffnete langsam die Tür zu meinen Privaträumen und dort stand sie vor meinem Schreibtisch und besah sich einige meiner Bücher , die ich dort abgelegt hatte. Leise schloß ich die Tür und räusperte mich vernehmlich, um sie auf mich aufmerksam zu machen.

Ich hatte mich vor seinen Schreibtisch gestellt und mir die Bücher angesehen. Schon von weitem hörte ich seine Schritte und lächelte vor mich hin, jedoch lies ich den Blick auf den Büchern. Bei seinem Räuspern drehte ich mich dann zu ihm um. "Sie haben Ihr Zimmer also gefunden", sagte ich mit einem kleinen Spott darin. Es war ja auch nicht üblich, dass ich zuerst in ein Zimmer ging und dann erst die Person kam, der es gehörte. Langsam ging ich auf ihn zu und blieb vor ihm stehen. Noch ein halber Schritt und unsere Körper hätten sich berührt, doch diesen Schritt machte ich nicht. Dieser musste er machen.

Ich stand da wie bestellt und nicht abgeholt. Sie befand sich in meiner unmittelbaren Nähe, ich könnte sie berühren wenn ich nur meinen Arm ausstrecken würde . Ich hatte meinen Blick an ihr vorbei gerichtet, dann machte ich den Fehler und sah in ihr Gesicht und somit in ihre Augen. Sogleich verlor ich mich in ihren dunklen Tiefen.

Ich sah ihn an und verdrehte innerlich meine Augen. Er war einfach unmöglich. Wie konnte er noch so still sein. Stefan war gestern schon längst über mich hergefallen. Aber da sah ich auch, dass Damon mehr Selbstbeherrschung hatte. Schliesslich wandte ich mich von ihm ab und ging zum Fenster. Mein Blick war ins Leere gerichtet, doch ich konnte sehen und auch hören, dass der alte Salvatore zurückkam. Hoffentlich wollte er nichts von Damon, ansonsten müsste ich ihn sofort in mein Geheimnis einweihen und ihm befehlen nichts zu sagen. Doch da ich das nicht wollte, wartete ich ab.

Ich trat nun neben sie ans Fenster und als ich meinen Vater kommen sah, fluchte ich leise. Ich konnte mit fug und recht behaupten, das wir uns gegenseitig nicht besonders mochten. Nun blickte ich zur Seite und fand mich in ihrer Schönheit gefangen. Wir sahen uns gegenseitig in die Augen und dann lagen meine Lippen plötzlich auf ihren.

Sein Gefluche konnte ich sehr gut hören, doch ich tat so, als hätte ich nichts gehört. Als ich dann zu ihm sah, merkte ich, dass er mich auch ansah und kurz darauf lagen auch schon seine Lippen auf meinen. Automatisch schlang ich meine Arme um ihn und zog ihn näher zu mir. Da es beim Fenster Vorhänge hatte, konnte man von draussen nur schlecht sehen was hier drinnen vor sich ging. Mit meiner Zunge forderte ich Einlass in seinen Mund und diesen bekam ich auch schnell. Ich verwickelte seine Zunge in einen heissen Kampf

Sie machte mich ganz verrückt. Kein Mädchen das ich je getroffen hatte war auch nur annähernd so wie sie. Sie küsste so wie ich es nicht kannte und es gefiel mir unglaublich gut. Nun legte ich auch meine Arme um sie und wir standen engumschlungen da und der Kuss wollte nicht enden.

Wie leicht war dass den? Aber Menschen hatten eben keinen grossen Widerstand und gaben schnell nach. Ich genoss es sehr und drängte ihn dann Richtung Bett. Jedoch achtete ich darauf, das sein Vater nicht gleich hinein kam oder sonst jemand. Schliesslich lagen wir auf seinem Bett und ich auf ihm. Meine Lippen hatte ich immer noch nicht von seinen gelöst und ich hatte auch nicht vor dies zu ändern. Doch dann entschied ich mich dazu, dass er auch irgendwann wieder atmen musste und löste mich von ihm. Meine Augen öffnete ich dann gleich und sah ihn an. Er war einfach nur der Hammer. Klar, Stefan war es auch auf seine Weise, aber bei Damon war das einfach etwas, was ich nicht beschreiben konnte.